Es handelt sich bei dem Fahrzeug zwar um keinen CLK sondern um einen CL203, da der OM611/612 bzw. OM646/647 jedoch auch im C209 verbaut wird, hier mal ein paar Eindrücke zum Motor nach 300.000km.
Ich stellte einen erhöhten Druck und Abgase im Kühlsystem fest, sodass ich den Zylinderkopf runtergenommen habe, um zu sehen, was denn wohl kaputt ist. Leider muss beim Diesel dafür einiges ausgebaut werden, dementsprechend voll war meine Werkbank
Das positive zuerst: die Zylinderwände und die Steuerungsteile sehen noch sehr gut aus. Steuerkette, Kettenräder, Nockenwellen, Zylinderhohnung, sah alles noch sehr gut aus. Auch die Auslassseite und der Brennraum sahen ordentlich aus, es waren fast keine Rückstände zu erkennen. Die Einlasskanäle waren sehr versifft, aber wen wundert es bei Motoren mit Abgasrückführung. Die von der geschlossenen Kurbelgehäuseentlüftung der Ansaugluft zugeführte ölhaltige Luft, die z.B. für die Schmierung der Ventile sorgt, stellt einen leichten Ölfilm auf den Luftwegwandungen her und wenn dann die Abgase der Ansaugluft zugeführt werden, bleiben immer wieder Rußpartikel auf diesem Ölfilm kleben. Somit sah auch die Einlassseite den Umständen entsprechend gut aus, die klappen der EKAS waren alle leichtgängig und in Ordnung. Lediglich ein Hydrostößel war defekt, alle anderen waren noch in einem guten Zustand.
Nun zu den unschönen Entdeckungen:
Alle 4 Kolben haben einen Riss an der Mulde. Und zwar alle etwa gleich tief und an der gleichen Stelle auf der Gegendruckseite.
Auf dem Bild hatte ich den Motor noch nicht gesäubert, nur die Stelle mit dem Riss ist gereinigt. Aber hier ist auch schon gut zu erkennen, dass der Riss zwischen 2 Kraftstoffstrahlen liegt.
Kommen wir nun zum Übeltäter, dem Zylinderkopf. Hier sind Risse an allen 4 Glühstiftkerzenbohrungen zu erkennen. Dies ist wohl ein bekanntes Problem beim OM611 und nicht weiter tragisch. An Zylinder 3, der auch von leichtem Wassereintritt betroffen war, lässt sich jedoch ein Riss zwischen einem Einlass- und einem Auslassventil erkennen. Da hierüber der Wassermantel verläuft, ist die Ursache für den Schaden gefunden. Hier hilft nur ein neuer Zylinderkopf. Auf dem Bild vom Kopf sind die Risse mit Pfeilen gekennzeichnet.
Natürlich würde ich auch gerne sehen, wie der Motor untenrum aussieht, jedoch reicht meine Neugierde nicht so weit, dass ich mir die Arbeit machte, den Motor auszubauen
Ich hoffe euch gefällt der kleine Einblick
Gruß Dennis
Ich stellte einen erhöhten Druck und Abgase im Kühlsystem fest, sodass ich den Zylinderkopf runtergenommen habe, um zu sehen, was denn wohl kaputt ist. Leider muss beim Diesel dafür einiges ausgebaut werden, dementsprechend voll war meine Werkbank
Das positive zuerst: die Zylinderwände und die Steuerungsteile sehen noch sehr gut aus. Steuerkette, Kettenräder, Nockenwellen, Zylinderhohnung, sah alles noch sehr gut aus. Auch die Auslassseite und der Brennraum sahen ordentlich aus, es waren fast keine Rückstände zu erkennen. Die Einlasskanäle waren sehr versifft, aber wen wundert es bei Motoren mit Abgasrückführung. Die von der geschlossenen Kurbelgehäuseentlüftung der Ansaugluft zugeführte ölhaltige Luft, die z.B. für die Schmierung der Ventile sorgt, stellt einen leichten Ölfilm auf den Luftwegwandungen her und wenn dann die Abgase der Ansaugluft zugeführt werden, bleiben immer wieder Rußpartikel auf diesem Ölfilm kleben. Somit sah auch die Einlassseite den Umständen entsprechend gut aus, die klappen der EKAS waren alle leichtgängig und in Ordnung. Lediglich ein Hydrostößel war defekt, alle anderen waren noch in einem guten Zustand.
Nun zu den unschönen Entdeckungen:
Alle 4 Kolben haben einen Riss an der Mulde. Und zwar alle etwa gleich tief und an der gleichen Stelle auf der Gegendruckseite.
Auf dem Bild hatte ich den Motor noch nicht gesäubert, nur die Stelle mit dem Riss ist gereinigt. Aber hier ist auch schon gut zu erkennen, dass der Riss zwischen 2 Kraftstoffstrahlen liegt.
Kommen wir nun zum Übeltäter, dem Zylinderkopf. Hier sind Risse an allen 4 Glühstiftkerzenbohrungen zu erkennen. Dies ist wohl ein bekanntes Problem beim OM611 und nicht weiter tragisch. An Zylinder 3, der auch von leichtem Wassereintritt betroffen war, lässt sich jedoch ein Riss zwischen einem Einlass- und einem Auslassventil erkennen. Da hierüber der Wassermantel verläuft, ist die Ursache für den Schaden gefunden. Hier hilft nur ein neuer Zylinderkopf. Auf dem Bild vom Kopf sind die Risse mit Pfeilen gekennzeichnet.
Natürlich würde ich auch gerne sehen, wie der Motor untenrum aussieht, jedoch reicht meine Neugierde nicht so weit, dass ich mir die Arbeit machte, den Motor auszubauen
Ich hoffe euch gefällt der kleine Einblick
Gruß Dennis
"Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten." - Dieter Nuhr
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